Nachdem Jugenddirigentin Corinna Jöchle eingezählt hatte, ertönten die ersten Klänge zum "Phantom der Oper". Ein anspruchsvolles Programm hatte sich die Jugendkapelle bei ihrem zweiten Mitwirken beim Jahreskonzert in Göttelfingen herausgesucht. Auf die tragische Liebesgeschichte des Phantoms und dem Ballettmädchen Christine folgte mit "Summer Nights" die Liebesgeschichte von Sandy und Danny aus dem Musical "Grease".

"Wie schnell die Zeit auf dem Broadway vergeht. Zum Glück haben wir noch eine Karte", leiteten die beiden Ansagerinnen zu "Defying Gravity" über. Doch damit ließ das Publikum die Jungmusiker nicht gehen. Zugabe-Rufe und viel Applaus folgten, sodass die Jugendkapelle Requisiten wie eine Schreibmaschine und eine Blechwanne für ihr Überraschungsstück hervorholten.

"Wir haben für Sie eine Zugabe und gehen in den Dschungel, zu Tarzan. Dort mischen die Affen bei uns das Juniororchester auf", kündigte Corinna Jöchle den letzten Akt des Nachwuchses an. Dieser hatte sichtlich Spaß, Geschirr in die Wanne zu werfen, mit der Schreibmaschine sowie Plastikboxen zu musizieren und anfangs mit Absicht schräge Töne von sich zu geben.

Simone Schüßler, eine der Vorsitzenden des Musikvereins "Eintracht" Göttelfingen, hatte nicht zu viel versprochen. Sie nahm auch die Ehrungen mit Maik Finkbeiner vom Blasmusik-Kreisverband vor.

Spannung baute sie zum Hauptteil des Jahreskonzerts auf, für das die Musiker und Dirigent Helmut Kiefer zahlreiche Proben auf sich genommen hätten. Bevor jedoch das Programm mit "Portrait Of Freedom" startete, läuteten die Musiker den Advent mit "Macht hoch die Tür" ein. Ansagerin Andrea Seifer kündigte den fanfarenartigen Charakter des Eröffnungsstücks an, das Komponist Steven Reineke den Helden sowie den zahlreichen Einsatzkräften des 11. September 2001 widmete.

Imposant, mit Pauken und Trompeten, begann auch "Flashing Winds", bei dem die Zuhörer regelrecht spürten, wie die Musik Herbstblätter durch die Korntalhalle wirbelte. Ihre Anspannung bei "Hymn To The Sun – With The Beat Of Mother Earth" versteckten die mehr als 50 Musiker gekonnt und summten scheinbar gelassen den Sonnenaufgang hervor.

Von Japan reiste die "Eintracht" mit der Titelmelodie von "Fluch der Karibik" und dem Stück "At World’s End" zum Ende der Welt. Claire Brittain tauschte ihr Saxofon gleich zu Beginn gegen das Mikrofon und sang von der entführten Königin: "Sollen Sie uns verdammen… doch wir sterben nicht". Die volle Kraft des Piratenzaubers wurde mit Flöten und dem tiefen Blech entfesselt und rief bei so manchem Zuhörer Gänsehaut hervor. Die Beine wippten und mussten auch gar nicht erst stillstehen, denn bei "Mambo Jambo" riss der lateinamerikanische Rhythmus mit.

Das Konzert rundete Dirigent Helmut Kiefer und der Musikverein mit "Danke für die Jugendzeit" und "Goldene Kameraden" ab, wurde aber vom Publikum erst nach den Zugaben "Trepak" und "Irish Tune" in den Abend entlassen. Die Bewirtung übernahm das Team der Narrengilde Göttelfingen, wo der Ausklang stattfand.